Ferngesteuerte Mäuse und riesige Aufzüge: die Wunderfinder in der Oper zu Gast


„Äh, Oper, das ist langweilig, da wird nur gesungen.“ verkündet die kleine M. im Foyer des Künstlereingang, wo sich die Wunderfinder aus zwei Horten (Wilhelm-Wander-Grundschule und Fröbel-Hort Grünau) zusammen finden. Aber dieses Vorurteil sollte während des Rundgangs durch das Opernhaus Leipzig ziemlich schnell großer Begeisterung weichen. Martha Benkendorf, die Theaterpädagogin des Hauses, führte die aufgeregte Schar treppauf treppab durch die geschäftige Institution. Von den Umbauarbeiten für die abendliche Vorstellung auf der Bühne begonnen, über das prachtvolle Zuschauerhaus, den riesigen Aufzug, der das Orchester in den Graben fahren lässt, den großen Kostümfundus mit 6000 Kostümen (nur für die laufenden Produktionen), sogar den Eisernen Vorhang in Aktion, bis hin zu Requisiten und Bühnenmodellen konnten die Wunderfinder erleben, wieviele Menschen tätig sind und wieviel Material bewegt wird, damit allabendlich eine Vorstellung über die Bühne gehen kann. Und dabei bevölkern nicht nur Könige und Prinzessinnen die Bühne, Frau Benkendorf stellt den Kindern auch eine ferngesteuerte Mitarbeiterin vor: eine Ratte. Dieses Requisitentier von der Größe eines Dackels wohnt im Keller, wo die Kinder auch andere Requisiten anschauen und ausprobieren dürfen: Cocktails, Torten, Brötchen und Forelle blau – „wie echt, aber alles nur gebastelt“.

Aber im Anschluss an die Führung dürfen die Kinder sich in der Opern-Kantine an den realen Gemüse- und Obstsnacks der PatInnen stärken. Die Begeisterung ist bei allen groß. Nicht nur die Kinder fanden es toll, sondern auch die Erwachsenen waren beeindruckt von dem großen Ameisenhaufen und den vielen Gewerken, die mitarbeiten, dass jeden Abend der Vorhang hoch geht.

Und wie fand es die kleine M.? „Ich hab ja gedacht, das sei langweilig, aber das war es überhaupt nicht, hat ganz doll Spaß gemacht. Besonders cool fand ich den großen Vorhang, als der dann runterfuhr.“

Und wie einige andere Kinder und PatInnen möchte sie mal wiederkommen und eine richtige Vorstellung sehen. Ob mit König oder Ratte auf der Bühne, oder allen beiden.