Auch Pferde sind mal krank oder verletzt, kommen in den OP und in medizinische Betreuung. Zwar wollen und müssen sie nach der Operation zügig wieder aufstehen, aber dass sie unter Narkose auch auf einer speziellen OP-Liege zum Liegen kommen, konnten die Wunderfinder bei ihrem Besuch in der Medizinischen Tierklinik für Pferde feststellen. Tierärztin Frau Schröder führt die kleine Gruppe durch die Behandlungsräume – einer zum Röntgen, ein Anästhesieraum, der Operationssaal, alles ähnlich wie beim Menschen, nur größer und nicht ganz so glatt poliert. Und spezielle Haltevorrichtungen, um die bis zu 600 kg schweren, betäubten Patienten zu heben, gibt es in Menschen-Kliniken wohl auch nicht in diesem Umfang.
„Warum hängt das Pferd in diesem Geschirr?“ fragt L. „Dieser Patient ist bei einer Messe ausgerutscht und hat sich das Becken gebrochen. Das kann man nicht eingipsen, darum warten wir, dass es von selbst heilt und zur Entlastung der Beine steht das Tier in diesem Geschirr.“ erläutert Frau Schröder fachkundig im Gang zwischen den Boxen. Sie kennt jedes Pferd und seinen Krankheitsverlauf. „Dieser Patient hier hat sich einen Nagel in den Huf getreten, dieser ist mit Koliken eingeliefert worden. Er hat auf seinem Paddock zuviel Sand gefressen, den mussten wir erstmal rausholen.“
Gespannt verfolgen die Kinder alles und streicheln mit Respekt die großen Tiere, die mehr oder minder beeinträchtigt in ihren Boxen auf Heilung warten. Wie ihr Leben danach weiter verläuft, ist nicht selten ungewiss. Denn der Einsatz in ihrem vorherigen „Beruf“ als Sportpferd ist nach einer Verletzung oft nicht mehr möglich – und nicht jedem Pferd ist es vergönnt, anschließend „einfach als Pferd auf der Wiese zu stehen“, weiß Frau Schröder.
„Und gibt es auch eine Krankenversicherung für Pferde?“ lautet eine Frage. Und ja, die gäbe es. Aber dennoch kommt es mal vor, dass ein Pferdehalter zahlungsunwillig oder -fähig ist, nachdem in der Klinik das Bestmögliche für das Tier herausgeholt wurde. Ja und dann? Verbleiben die Tiere unter Umständen erstmal in der Klinik – und zwei von ihnen lassen sich gern streicheln in ihrem gesonderten Stall.
Die gesundeten Tiere dürfen auch ab und an nach draußen – für die erkrankten bleibt das Solarium, das verhärtete Muskelgruppen der Tiere entspannen soll.
Vielen herzlichen Dank an die Tierkliniken und vor allem Frau Schröder für die hochinteressanten Einblicke in ihre Arbeit und die tolle Führung! Die Wunderfinder hatten viel Freude und wir kommen gerne einmal wieder. Allen Patienten: gute Genesung!
(Da in der Tierklinik Fotoaufnahmen nicht erlaubt sind, gibt es in diesem Beitrag nur Außenaufnahmen zu sehen)