Fisch in Samt gewickelt, zertanzte Schuhe und das Rheingold auf dem Flur – Wunderfinder in der Oper Leipzig


Hier steht heute kein Pferd auf dem Flur, aber immerhin etliche Kisten voller Gold. Gleich neben einem Bühnen-Modell, ein paar altertümlichen Waffen, einem Feuerlöscher und was sich sonst noch so auf dem Flur zur Bühne der Oper Leipzig rumtreibt. „Sind die echt?“ fragt ein Kind, was seine neugierigen Finger durch den Maschendraht der Kisten Richtung Goldmünzen geschoben hat. Nein, natürlich nicht – wie auch der große Stein nicht, der zu Beginn der Führung in der Durchfahrt gelegen hatte, in der tagtäglich Bühnenbilder ein- und ausgeladen werden. Riesig sind die Fahrstühle, die die Dekorationen zur Bühne hinauf fahren. Und ziemlich echt fühlt sich auch der große Wackerstein an, selbst als die Kinder drauf klettern.

Heute wird die Oper „Das Rheingold“ vorbereitet, deren zentrale Requisite die Wunderfinder schon auf dem Gang entdeckt haben. Aber Heidi Zippel (Musiktheaterpädagogin des Hauses) zeigt den Kindern neben vielen kleinen Wunder im Zuschauerraum, auf der Proben- und Hinterbühne auch den Fundus und im Ballettsaal dürfen Kinder und PatInnen sogar selber mal ran. Tanz ist eine Ausdrucksform nur mit dem Körper. Die 5 Grundpositionen des Balletts probieren die Wunderfinder an der Stange aus und ein paar kleine Schauspielübungen folgen.

Dass Kunst sehr, sehr viel Arbeit bedeutet, schimmert trotz aller Leichtfüßigkeit der Führung immer wieder durch. Besonders eindrucksvoll vielleicht an der Kiste mit den nach einem Abend zertanzten Spitzentanzschuhen der Tänzerinnen.

Wir danken ganz besonders herzlich Frau Dr. Heidi Zippel für ihren wunderbaren Einsatz und diese ganz besondere Führung! Selten waren die Kinder so gebannt, sicherlich haben auch sie die außergewöhnliche Atmosphäre gespürt und konnten sich in den Fluss des Geschehens geben. Vielen Dank.