Schiefertafel, Karzer, Sternenkunde: die Wunderfinder im Schulmuseum


Lieselotte, Karl, August und Trude sitzen aufrecht in ihren Schulbänken und schauen aufmerksam zur großen Tafel vorne. Quietschend fahren die Kreidegriffel über die kleinen Schiefertafeln auf den Pulten und malen erste Sütterlin-Buchstaben. Mit Schürze und Matrosenkragen sehen unsere Wunderfinder tatsächlich aus, als seien sie aus historischen Fotografien gesprungen. Nur der mit Plastiktüte ausgekleidete Papierkorb und das Smartphone eines fleißig mitschreibenden Paten neben seiner Schiefertafel sprechen deutlich die Sprache der Gegenwart.

Im Leipziger Schulmuseum können Kinder nicht nur Leipziger Schulgeschichte erleben, sondern auch eine Schulstunde wie zur Kaiserzeit. Heute sind die Wunderfinder eingeladen, auf den alten Schulbänken auszuprobieren, was es mit Kreide und Tafel auf sich hat. Eine Patin kann auch noch aus ihrer eigenen Kindheit von der anderen Seite historischer Erziehungsmethoden berichten – ein Rohrstock liegt aus Anschauungsgründen auch vorne auf dem Katheder.

In den anderen, liebevoll gestalteten und b Räumlichkeiten des Museums verbergen sich noch ein Planetarium, Schubladen voller Schätze, viele Hörbeispiele und alte Schulgerätschaften z.B. für den Physikunterricht. Besonderes Interesse zieht der Karzer auf sich – natürlich noch mit gekritzelten Schmähungen gegen den König höchstpersönlich.

Wir danken herzlich für die Gastfreundschaft im Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte und die sehr interessanten Einblicke in die Leipziger Schulgeschichte.