Erst ab 18 Jahren: die Wunderfinder in der Deutschen Nationalbibliothek


 

„Stellt euch vor, bei euch zuhause käme täglich der Postbote und würde 1.500 Bücher und Zeitschriften auf die Fußmatte stapeln… Da würdet ihr bald nicht mehr zur Tür reinkommen.“ Aber so ist das in der Deutschen Nationalbibliothek tatsächlich, erläutert Ulrike Merrem vom Deutschen Buch- und Schriftmuseum den staunenden Wunderfindern. Aus dem gesamten deutschsprachigen Raum werden alle Veröffentlichungen gesammelt, in den riesigen Büchertürmen archiviert und den Lese- und Studierwilligen in prächtigen Lesesälen zugänglich gemacht.

Damit Ruhe herrscht, wenn die Köpfe rauchen, ist die Bibliothek erst für Erwachsene zugänglich – aber die Wunderfinder dürfen mit Frau Merrem ausnahmsweise durch ihre ehrwürdigen Gänge schleichen. Und was gibt es hier nicht für Wunder zu finden! Der Neubau allein entpuppt sich als silbriges liegendes Buch, die riesigen weißen Klötze als geheimnisvolle Büchertürme; es gibt Schreibtische, die Klavier spielen und Regale, die durch den Raum fahren. Türschleusen, unterirdische Gänge für die Bücherzüge und etliche Kellergeschosse. Uralte Bücher, die in Holz gebunden sind, aus der Zeit der Erfindung des Buchdrucks verbergen sich in nüchtern grauen Lastenregalen.

Als sich die Tür in die Kulturhistorische Sammlung des Hauses öffnet, wird laut gestaunt. Zwischen historischen Druckmaschinen verbergen sich etliche Schätze und Kuriositäten – vom Runenstein über Hausmodelle, Kunstwerke und riesige Rollen zum Prägen von Wasserzeichen in Papierbahnen.

Im Nu ist die Zeit herum und die Kinder und ihre Pat*innen machen sich auf den Rückweg. Tatsächlich sagt das ein oder andere Kind von sich aus „Danke“ zu Frau Merrem – so begeistert waren sie.

Wir bedanken uns ebenso sehr herzlich für diesen kurzweiligen und spannenden Einblick in die Deutsche Nationalbibliothek, mindestens ebenso begeistert von dieser beeindruckenden Institution wie die Kinder. Und wir sind gespannt, wo die neuen Büchertürme stehen werden, die dann die Sendungen zukünftiger Postboten entgegen- und aufnehmen werden. Mit den aktuell 22 Mio. Medien wird es nämlich doch auch mal eng.